Schön, wenn ein fester Feiertag auf den Dienstag oder Donnerstag fällt, dann ist es möglich mit einem Brückentag einen Kurzurlaub von vier Tagen zu machen. So auch in diesem Jahr, der Tag der Deutschen Einheit fiel auf einen Donnerstag. Unsere Wanderwartin hatte bereits im vorigen Jahr die Jugendherberge in Plön für eine Fahrt auf der Schwentine in Schleswig-Holstein bestellt.
Ich kann nur sagen: „Sch… Klimawandel!“ Oder soll man an einem Freitag den 13. nicht mit 13 Sportfreunden zu einer Fahrt starten? Seit wieder mehreren Wochen hat es nicht geregnet und die 2 Liter auf den Quadratmeter am Anreisetag führten auch zu keinem Pilzergebnis. Wir haben es gar nicht erst versucht, in den Wald zu gehen. Dabei sind wir in diesem Jahr in einem weithin bekannten Pilzrevier, nämlich den ausgedehnten Wäldern zwischen Teupitz und Prieros. Die Fahrtenleitung, Ralle und Nicole, haben für uns ein neues Quartier entdeckt, nämlich den KieZ Hölzerner See, der auch Kanustation ist (https://hoelzerner-see.de/). Die Anreise ist schon mal sehr entspannend, es sind vom Bootshaus mal gerade etwa 31 km über die Landstraße.
Da wegen der schwierigen Befahrbarkeit der Myzel (dt. Mietzel) die Erkundungsfahrt nicht wiederholt werden sollte, wurde als Ersatz für das geplante Wochenende eine Fahrt in den Oberspreewald angeboten. Anne hatte dafür den Zeltplatz „Wilde Wiese“ (https://www.wildewiese-spreewald.de/) am Südumfluter gefunden. Vier Kanutinnen und ein Kanute hatten sich schließlich gemeldet und fuhren am Freitagnachmittag Richtung Süden. Vom Bootshaus zum Oberspreewald sind es „nur“ etwa 100 km Autofahrt. Man ist also in etwa 1½ Std. angekommen. Allerdings zeigt das Navi uns eine Straße durch Raddusch, die leider wegen Bauarbeiten gesperrt war und wohl auch im Navi-System nicht gemeldet war. Aber am Ende haben sich die vier Autofahrer doch durchgewurstelt. Die „Wilde Wiese“ ist ein reiner (und hundefreier) Zeltplatz, man kann nicht mal zum Be- und Entladen auf die Wiese fahren sondern muss hereinspazieren.
Nachdem wir viele Jahre unsere Elbefahrt von Bad Schandau nach Dresden durchführten, kam unser Wanderwart 2013 auf die Idee, die Elbe bis nach Hamburg zu paddeln. So sollten alternierend alle zwei Jahre auf einer Etappe sich langsam Hamburg genähert werden.
Der Autor dieses Berichtes war im Februar 2019 schon einmal beim Kanu-Club Sömmerda und war vom dortigen Gelände mit seinem Wildwasserkanal sehr angetan. Es sollte aber noch fünf Jahre dauern, bis wir die Fahrt im Fahrtenprogramm unterbrachten.
Irgendwie verlief die Anmeldung sehr schleppend, und es musste mehrmals nachgefragt werden. Sollte das bereits ein Omen für unsere Anreise an Pfingstfreitag sein? Alle, die erst am Nachmittag starteten, gerieten auf der A9 in einen schlimmen Stau oder wurden von der Autobahn abgeleitet, aber das war auch nicht besser. Aber gegen 21.00 Uhr waren endlich alle Teilnehmer, teils mit doppelter Fahrzeit, im Bootshaus des Sömmerdaer Kanu-Clubs angekommen.
Einige hätten es wissen müssen, genau vor 10 Jahren, nämlich an Himmelfahrt Ende Mai 2014 waren wir schon einmal beim Paddel-Klub in Celle. Es wurden die Aller ab Langlingen, die Örtze ab Müden und die Fuhse ab Nienhagen gepaddelt. Mit dabei waren u.a. Anne und Jörg, Petra und Lutz, Ute und Rainer sowie Sven und Silke. Diese Infos habe ich aus dem Jahresrück-blickfilm 2014 von Bernd. Von diesem Besuch stammt auch sicherlich der „Tiefbau-Wimpel“ im Celler Bootshaus.
Rechtzeitig vor dem Termin der 45. Winter-Spree-Fahrt trudelte die offizielle Ausschreibung bei den Wanderwarten oder den Fahrtenleitern der Vereine an. Darüber hinaus war die Fahrt auch im Sportprogramm des LKV Berlin ausgeschrieben.
Stolz verkündet der Fahrtenleiter Jörg zur Eröffnung die Teilnehmerzahlen der diesjährigen Fahrt: Es haben 24 Vereine mit 115 Teilnehmern gemeldet. Davon werden 89 Teilnehmer aufs Wasser gehen. 28 Kanubären gehören zum heutigen Serviceteam und werden die Organisation der Fahrt aktiv begleiten und unterstützen. Dazu gehören das Umsetzen der Kraftfahrer von Spreeau zur Tränke, der Transport von Material, das Lagerfeuer, der Einkauf von Fleisch und Getränken, die Betreibung des Grillstandes in Mönchwinkel, die Zubereitung von Glühwein, Tee, Kaffee und Kuchen. Der Kuchen am Ziel kommt aus 12 Backstuben der Kanubären.
Der 11.11. ist bekanntlich der offizielle Beginn der 5. Jahreszeit. Um dieses Datum herum haben wir seit fünfundvierzig Jahren eine unserer Traditionsfahrten. Die erste Nebelfahrt unter Leitung von Klaus D. fand am 11.11.1979 auf dem Seddinwall statt. Klaus und Ute haben die Fahrt noch bis 1991 geleitet. Ab 1984 fand die Fahrt dann als Zwei-Tages-Fahrt statt. Am Sonnabend wurde gepaddelt und am Sonntag gab es Kultur. Die längste Zeit waren Regina und Dieter M. unsere Fahrtenleiter. Sie organisierten den Nebel von 1993 bis 2015. Sie ließen sich jedes Jahr ein neues Ziel zum Paddeln und eine interessante Besichtigung einfallen. Und wer oft dabei war, hat auf diese Weise sehr viel von Brandenburg kennengelernt. Die aufregendsten und lustigsten Erlebnisse bei diesen Fahrten sind heute noch Gesprächsstoff an unzähligen Paddlerhocks am Lagerfeuer.
Wenn der Freitag oder der Montag zum Brückentag zwischen einem beweglichen Feiertag und dem Wochenende wird, dann entsteht ein herrlicher Kurzurlaub von vier Tagen, der sich wunderbar für eine größere Kanutour anbietet. In diesem Jahr war es mit dem 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, wieder soweit. Im nördlichsten Zipfel von Brandenburg befindet sich inmitten der Rheinsberger Gewässer die Jugendherberge Prebelow.