Der 11.11. ist bekanntlich der offizielle Beginn der 5. Jahreszeit. Um dieses Datum herum haben wir seit fünfundvierzig Jahren eine unserer Traditionsfahrten. Die erste Nebelfahrt unter Leitung von Klaus D. fand am 11.11.1979 auf dem Seddinwall statt. Klaus und Ute haben die Fahrt noch bis 1991 geleitet. Ab 1984 fand die Fahrt dann als Zwei-Tages-Fahrt statt. Am Sonnabend wurde gepaddelt und am Sonntag gab es Kultur. Die längste Zeit waren Regina und Dieter M. unsere Fahrtenleiter. Sie organisierten den Nebel von 1993 bis 2015. Sie ließen sich jedes Jahr ein neues Ziel zum Paddeln und eine interessante Besichtigung einfallen. Und wer oft dabei war, hat auf diese Weise sehr viel von Brandenburg kennengelernt. Die aufregendsten und lustigsten Erlebnisse bei diesen Fahrten sind heute noch Gesprächsstoff an unzähligen Paddlerhocks am Lagerfeuer.
Seit 2016 ist nun Ute K. unsere Fahrtenleiterin, anfangs noch unterstützt von Nicole R. Inzwischen wird die Fahrt nicht mehr so aufwendig gestaltet, aber noch immer ist es eine Fahrt ins Blaue und das Ziel bleibt bis zum Schluss geheim.
Wo sollte es nun zum 11.11.2023 hingehen. Wir treffen uns bei der Kanuabteilung Haselhorst der Turngemeinde in Berlin 1848 (TiB). Dieser Verein wurde bereits am 16. April 1848 gegründet und ist damit der älteste Turn- und Sportverein in Berlin-Brandenburg. Der Verein hat 23 Abteilungen mit 6300 Mitgliedern. Die Kanuabteilung liegt direkt am Wassergraben der ehemaligen Pulvermühle mit Zugang zum Spandauer See an der Oberhavel.
Wegen des Klimawandels haben sich unsere Paddler leider etwas zu Schönwetterpaddlern entwickelt, sodass Anfang November nicht mehr so die rechte Lust zum Paddeln besteht, es könnte ja regnen und auch kalt sein. So finden sich nur 11 Paddler, dafür aber 17 Wanderer ein. Aber mit 28 Sportfreunden ist die diesjährige Nebelfahrt die teilnehmerstärkste Veranstaltung diesen Jahres.
Der erste Höhepunkt startet mit zwei Bootstaufen.
Der Bootsname bleibt noch geheim
Dieses Boot heißt Wilma
Nach der Bootstaufe stürmen wir das Büffet. Natürlich gibt es für jeden den obligatorischen Pfannkuchen und Getränke für jeden Geschmack – Kaffee, Tee und auch Glühwein.
„Christine, nicht rennen, Pfannkuchen sind für jeden da“
Danke an die Getränkespenden
Bevor es an den Start geht, wird sich noch zum Gruppenfoto aufgestellt.
Gruppenfoto vor dem Start
Das ist ein Suchbild. Es sind wirklich 27 Sportfreunde auf dem Foto, nur der Fotograf ist absolut unsichtbar.
Endlich beginnt auch der prophezeite Regen, da steigen die Paddler lieber in ihre Boote und mummeln sich ein. Die Wanderer packen die Regenschirme aus und wandern los.
Start am Wassergraben der ehemaligen Pulvermühle
Gut beschirmte Wanderer
Nach wenigen Schritten können wir unseren Paddlern von einem Steg noch einmal zuwinken.
Aktive Paddler, im Hintergrund rechts die Seniorenresidenz Katharinenhof im Uferpalais (eine ehemalige Schultheiss-Brauerei)
Aber nun trennen sich endgültig unsere Wege. Wenden wir uns zuerst den Paddlern zu. Noch sind sie auf der Havel.
Vor der Kleinen Eiswerderbrücke
Paddler vor der Spandauer Seebrücke
Ute, Petra und Holger nach der Wasserstadtbrücke
Nach etwa drei Kilometer nordwärts verlassen wir die Havel und wenden uns in Richtung Nordost zum Tegeler See zu. Hier wird es wegen der vielen Inseln, die hier Werder heißen, etwas unübersichtlich. Aber Ute kennt den Weg und führt uns sicher durch das Insellabyrinth.
Wir verlassen die Havel und fahren nach rechts in den Tegeler See
Zwischen den Inseln im Tegeler See - links Maienwerder, rechts Valentinswerder
Wir paddeln noch an der Insel Scharfenberg vorbei, wenden an deren Nordspitze und steuern jetzt direkt auf das Restaurant Fährhaus zu, welches wir nach 6,7 km erreichen.
Am Restaurant Fährhaus in Saatwinkel angekommen
Für die Wanderer gibt es einen schönen Uferweg. Bald hört auch der kleine Regenschauer auf und die Schirme können wieder weggepackt werden.
Vor der Wasserstadtbrücke halten wir nochmal Ausschau nach den Paddlern. Da nix zu sehen ist, gibt’s noch ein Wanderergruppenfoto.
Nach drei Kilometern erreichen wird den Hohenzollernkanal. Hier müssen wir nach rechts abbiegen und wandern einen Kilometer am Kanal entlang bis zum Saatwinkler Steg. Hier können wir den Kanal überqueren. Auf der gegenüberliegenden Seite wandern wir die ganze Strecke wieder zurück bis zur Spitze mit Blick auf Havel und Tegeler See.
Blick auf die Havel (links) und Tegeler See (rechts), rechts gegenüber Valentinswerder
Aber von unseren Paddlern ist nichts zu sehen. Also wandern wir den gleichen Weg wieder zurück. Wir kommen noch an einem Bootshaus vorbei und wandern dann über den Halligweg und die Straße Im Saatwinkel auf kurzem Weg zu unserem Mittagsrestaurant Fährhaus Saatwinkel.
Restaurant Fährhaus Saatwinkel
Nach kurzer Zeit treffen auch unsere Paddler ein und wir können alle in einem großen Raum Platz nehmen.
Der 11. November ist auch ein christlicher Feiertag, nämlich der Martinstag. Er geht auf den heiligen Martin zurück, der am 11. November 397 beerdigt wurde. Martin war Soldat und diente bereits mit 15 Jahren in der römischen Armee. Etwa in dieser Zeit traf er im Winter einen armen Bettler. Der spärlich Bekleidete flehte Martin um eine Gabe an. Daraufhin teilte Martin seinen Mantel mit dem Schwert und gab dem Bettler eine Hälfte des Mantels. Später wurde Martin zum Bischof von Tours geweiht und nach seinem Tod heiliggesprochen. Seither gilt Martin als Schutzpatron der Bettler
Und warum essen wir nun an diesem Tag eine Martinsgans? Googelt mal im Internet.
Jeder Teilnehmer der Nebelfahrt bekommt eine Gänsekeule
Zum Schluss bedanken wir uns bei Ute und Rainer für die wieder tolle Organisation unserer 45. Nebelfahrt und mögen sie noch einige Jahre durchhalten.