Frühjahrswanderung über den Havelhöhenweg am Frauentag

Seit mehreren Jahren schon treffen sich unsere Frauen zu einem Frauentagsausflug. Seit 2019 ist dieser Tag in Berlin ein Feiertag und bestens geeignet für eine schöne Wanderung ohne einen erforderlichen Urlaubstag. In diesem Jahr hat Anke dazu eingeladen. Erstmalig waren in diesem Jahr auch Männer geduldet, im Gegenteil, sie wurden auch ordentlich verwöhnt.

Anke hat sich für die Paddler von der Dahme etwas Neues ausgedacht. Wenn im kalten März, heute waren zumindest Schneeschauer angedroht, auch nicht gepaddelt werden sollte, so soll zumindest an der Havel entlang gewandert werden. Und da gibt es im Grunewaldforst einen sehr schönen fast ebenen Weg entlang der Havel. Aber nein, es sollte schon etwa anspruchsvoller sein. Am „zeitigen“ Morgen um 10.00 Uhr treffen sich nach einstündiger Anreise sieben Frauen und drei Männer am S-Bahnhof Pichelsberg. Zuerst müssen wir über die Schirwindter Alle und Postfennstaße bis zur hier seenartig verbreiterten Havel laufen. Aber dann sind wir im Wald und können auf den Havelhöhenweg einbiegen.

Und damit wir uns auch nicht verlaufen, begleitet uns ein markantes Logo. Das auf Bäumen und Steinen aufgebrachte Zeichen begleitet uns über die gesamte Strecke. Der Havelhöhenweg führt in der beeindruckenden Kulturlandschaft zwischen Berlin und Potsdam am Steilufer der Havel entlang, von der Heerstraße im Norden bis zum Strandbad Wannsee im Süden.

Der Weg verläuft weitgehend oberhalb des Havel-Uferwegs auf dem Westrand des Teltow-Plateaus. Seine Länge beträgt rund 12 Kilometer. Zur Durchquerung ehemaliger Schmelzwasserrinnen führt der Weg an verschiedenen Stellen hinunter zum Uferweg. Und das ist halt das besondere Merkmal dieses Weges. Es geht beständig auf und ab. Das Gefälle zur Havelniederung liegt im Maximum bei rund 35 Metern.

Markierung auf dem Havel-Höhen-Weg

Abstieg zum Havel-Uferweg

Und wieder Aufstieg

Bald weist uns ein Wegweiser auf das Schildhorn hin. Jörg kann uns sogleich die damit verbundene Legende erzählen: Der Slawenfürst Jacza von Köpenick floh hier 1157 im Gründungsjahr der Mark Brandenburg vor Albrecht dem Bären durch die Havel. Aus Dankbarkeit für seine Rettung habe sich Jacza zum Christentum bekannt und seinen Schild und sein Horn an einen Baum gehängt. Seither heißt die Landzunge Schildhorn.

 


 

An einer Bank mit einem herrlich weiten Blick über das Wasser der Havel machen wir die erste Pause.
Auch eignet sich die Bank zu einem kleinen Gruppenfoto. Und weil Frauentag ist, beginnen wir mit den Frauen.

Und hier die geduldeten Männer

Anschließend zaubern unsere Frauen aus ihren Rucksäcken einen kleinen Frauentagsverwöhnschnaps,
der von fast allen begeistert angenommen wird.

Weiter geht das Auf und Ab mit immer wieder schönen Ausblicken auf die Havel, der Blick ist im Winter durch die blattlosen Laubbäume kaum verstellt.

Alsbald weist ein Schild auf die Badestelle am Kuhhorn hin. Meine Frage an Jörg, ob es hier auch so eine Legende wie zum Schildhorn gibt, beantwortet er kurz und knapp: „Weiß nicht!“ Na, das war aber mal schwach. Aber auch im Internet fand ich darauf keine Antwort. Vielleicht haben in früherer Zeit hier die Bauern ihre Kühe zur Tränke geführt oder das in die Havel hineinragende Landhorn führte zu dieser Bezeichnung.

Der Aussichtspunkt an der nächsten Bank wird zu einer kleinen Mittagspause genutzt. Dabei werden die letzten Fläschlein geleert und es gibt auch noch einige Häppchen. Nach dem nächsten Abstieg kommen wir an Schwanenwerder vorbei. Als könnten die Schwäne die Hinweise lesen, tummeln sich hier mehrere von ihnen und lassen sich von den zahlreichen Spaziergängern füttern.


Schwanenwerder mit Schwanfamilie

Nach drei Stunden erreichen wir den Kronprinzessinnenweg. Schräg gegenüber sehen wir schon die Mittagsgaststätte, wo Anke für die ganze Wandermannschaft Plätze reserviert hat. Für die zehn Teilnehmer war es eine schöne aber ob der vielen Hügel auch eine anspruchsvolle Wanderung.

Von der Gaststätte bis zum S-Bahnhof Nikolassee ist es nur noch Katzensprung, zum Glück, denn es beginnt ein fieser Schneeregen. Anke, wie hast Du das hinbekommen?