Wie immer findet unsere Gurkenfahrt am Wochenende nach „Mittsommer“ statt. In den letzten 7 Jahren hatten wir schon heißes, nasses, kaltes Wetter und sogar einmal Hochwasser gehabt, sodass wir gar nicht paddeln konnten, sondern auf das Fahrrad umgestiegen waren.
Nach der langen Hitzeperiode hatten wir in diesem Jahr nun ein kühles und teilweise feuchtes Wochenende gehabt. Die Natur braucht ja den Regen, aber warum an diesem Wochenende?
22 Sportfreunde ließen sich davon aber nicht abschrecken und trafen sich wie immer am Freitag auf dem Wasserwanderrastplatz in Groß Wasserburg. Groß Wasserburg ist ein nettes aufgeräumtes Örtchen, das der Bürgermeister mit fester Hand führt. Für Nicht-Camping-Begeisterte gibt es dort auch Ferienwohnungen, die allerdings rechtzeitig gebucht werden sollten. Wir, die Fahrtenleiter, reisten schon am Freitagvormittag an, nicht ohne vorher in Halbe bei Bäcker Conrad wirklich selbst gebackenes Brot und Kuchen zu kaufen. Trocken haben wir unser Buszelt aufgebaut, bevor der nächste Regenschauer kam. Zum Mittagessen gingen wir in die Gaststätte gegenüber, die gute Hausmannskost aus dem Spreewald anbietet. Der Wirt war zum Plauschen aufgelegt und so dauerte die Essenspause etwas länger.
Bei nieseligen Start in Lübben
Auf der Weide neben unserem Zeltplatz grasten friedlich drei Pferde, Jährlinge, wie uns später gesagt wurde. Umzäunt von einem Elektrozaun. Es ergab sich, dass sich einer von den Dreien gewälzt hatte, beim Aufstehen gegen eben diesen stieß und einen Riesenschreck durch den Stromschlag bekam, mit seinem einen Kumpel den Zaun niederrannte und mitten zwischen uns prustend zum Stehen kam. Mit Hilfe einer bereits anwesenden „Pferdeflüsterin“ und den mutigen Männern konnten wir die beiden Ausreißer wieder auf die Weide bugsieren und den Zaun notdürftig reparieren. Durch eine Visitenkarte am Zaun hatten wir im Gestüt angerufen und keine 20 Minuten später kam jemand, um den Zaun zu reparieren. Dieser erzählte uns, dass in den Tagen zuvor eine ganze Pferdeherde ausgebrochen war. Es wurde vermutet, dass Wölfe im Spiel waren. Die Pferdchen blieben dann jedoch friedlich. Im Laufe des früheren und späteren Nachmittages trafen dann fast alle Sportfreunde ein.
Eigentlich sollte es am Samstag trocken bleiben, doch erneute Blicke auf diverse Wetter Apps und zum Himmel versprachen nichts Gutes. Trocken hatten wir noch gefrühstückt, dann ging es nach Lübben zur Einsatzstelle am Badestrand und pünktlich beim Abladen der Boote fing es an zu nieseln, teils ein kräftiger Nieselregen, der uns bei nur 15 Grad durch und durch ging. Die Eröffnung durch den Fahrtenleiter erfolgte mit selbst eingelegten Gurken und Heidelbeerlikör, der uns gut von innen wärmte. Im Gegensatz zu den heißen Temperaturen in den letzten Wochen war dieses ein wahrer Kälteschock!
Da somit die Badepausen ausfielen, waren wir recht zeitig in Petkampsberg zum Mittagessen. Dank Fährmannskarte und Vorbestellung ging es wieder zügig mit der Essensausgabe, so konnte sich der Fahrtenleiter noch ein Eis zum Nachtisch gönnen. Nach einer Stunde saßen wir wieder im Boot und paddelten bei zeitweiligem Sonnenschein trocken bis nach Groß Wasserburg zurück. Während die Herren die Autos pendelten, tranken wir Kaffee und aßen Kekse und Kuchen. Später stellten wir den Tapeziertisch auf und bauten darauf das kalte Buffet mit vielen Köstlichkeiten. Just in dem Moment, wo wir das Buffet eröffneten, öffnete auch der Himmel seine Pforten und ein erneuter Regenschauer prasselte auf uns herab. Um das leckere Essen zu schützen, breiteten wir ein Tarp über unsere Köpfe, standen um den Tisch herum und naschten hier und da ein wenig. Aber es war wirklich nur ein Schauer und bald konnten wir wieder unsere Plätze am Tisch einnehmen und im Sitzen essen. Nach dem opulenten Mahl gingen einige von uns in die Gaststätte gegenüber, um dem WM-Fußballspiel Deutschland-Schweden beizuwohnen.
Am Sonntag hatte sich das Wetter leider nicht viel geändert. Es war immer noch bewölkt und nieselte teilweise leise vor sich hin, sodass nicht die ganze Gruppe paddeln wollte. Einige sind schon nach Hause gefahren, die auf dem Wasserwanderrastplatz Verbliebenen haben ihre sieben Sachen aufgeräumt, und auf die Paddler gewartet, um zum Abschluss nochmals in der Gaststätte zu Mittag zu essen, bevor die Heimreise angetreten wurde.
Das verplante Buffet
Auch die 9.Gurkenfahrt wird im nächsten Jahr wieder am Wochenende nach dem 21. Juni stattfinden, genauer gesagt vom 21.-23.Juni 2019. Wir hoffen auf warmes trockenes Wetter, sodass wir die kürzeste Nacht gebührend feiern können, und im Jahr 2020 müssen sich die Fahrtenleiter dann wohl etwas Besonderes einfallen lassen.
Christine Born