Es war kein richtiger Winter, trotz zwei Wochen knackiger Kälte, aber der Frühling wollte auch noch nicht so richtig kommen. Das Radio hatte für den Sonnabend auch nur Regen angekündigt, was für Berlin beim Losfahren durchaus zutraf.
Aber am Startort in Bestensee reisten bis 10.30 Uhr 19 Sportfreunde an, einer sogar mit dem Zug, auch das geht. Es wäre allerdings schön, wenn sich alle Teilnehmer vorher ordentlich beim Fahrtenleiter melden würden, damit man auch auf evtl. Nachzügler noch warten kann (so musste z. B. am geschlossenen Bahnübergang recht lange gewartet werden).
Pünktlich wanderten wir also los. Holger war die Strecke schon einmal abgewandert und hatte die Strecke im GPS-Gerät einprogrammiert. Das war aber auch notwendig. Die heutige Wanderung führte durch ein völlig touristisch unerschlossenes Gebiet. Es gab überhaupt keine markierten Wanderwege. Zuerst ging es über viele Straßen (gefühlt kreuz und quer) durch Bestensee. Hier im Speckgürtel ist wahnsinnig viel gebaut worden. Überall stehen neue Einfamilienhäuser. Also außer Paddeln scheint es noch andere Hobbys zu geben. Nach einer Stunde hatten wir die letzten Häuser von Bestensee hinter uns und waren am Ufer des Pätzer Hintersee.
Ob des grauen Himmels und eines kühlen Windes, der über den See strich, lud der heute nicht zum Paddeln ein.
Plötzlich quert ein kleines Rudel Rehe unseren Weg und sprintet über die Gleise der Eisenbahnstrecke Berlin - Cottbus. Und Branko und Lilly sprinten hinter her. Die Eisenbahn fährt hier nur 160 km/h. Allen bleibt fast das Herz stehen. Kurz nachdem sie nach vergeblicher Hatz wieder zurückgekehrt sind, rast auch prompt ein Zug vorbei. Das war knapp…
Wir sind jetzt mitten im Wald, linker Hand haben wir immer den See, der je nach Uferbeschaffenheit mal näher mal weiter weg ist. Gegen 13.00 Uhr machen wir direkt am See eine Mittagspause. Jeder verpflegt sich was der Rucksack so hergibt. Sogar an einen süßen Nachtisch haben einige Sportfreunde gedacht, vielen Dank Anke und Gerhard.
Unmerklich haben wir das Südende des Sees erreicht und wandern nun wieder gen Norden. Als sich erste Ermüdungserscheinungen bemerkbar machen, sind wir bereits in Liepe. Nun geht es wieder über zivilisierte, meist gepflasterte Wege entlang des Pätzer Vordersee. Und um 15.00 Uhr sind wir nach gut 17 km wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen.
Übrigens, die Drohung der mitgeführten Regenschirme hat gewirkt. Den ganzen Weg fiel nicht ein einziger Tropfen Regen. Nehmen wir es als gutes Omen für unsere geplanten Fahrten in diesem Jahr.